Großer Fotobericht über die Flugtage in Soest/Bad Sassendorf

Im Vorsauerland, genauer gesagt, in der Soester Börde, fast in der Mitte zwischen den Regionalflughäfen Dortmund-Wickede und Paderborn-Lippstadt, liegt der kleine aber feine Flugplatz Soest/Bad Sassendorf (EDLZ). Die Anfänge der Fliegerei auf diesem Fleckchen Erde gehen hier bis ins Jahr 1919 zurück, als der erste Soester Flugverein in Soester Bereich gegründet wurde. Mehr ist leider aus der Anfangszeit nicht überliefert. Vorwiegend gab es in Soest vor und nach dem Zweiten Weltkrieg nur militärische Fliegerei. Im Jahr 1950, als der Deutsche Aero-Club seine Tätigkeit wieder aufnahm, wurden auch die Soester Flieger wieder aktiv und gründeten im gleichen Jahr, im August 1950, die „Interessengemeinschaft Segelflug“, den Vorläufer der „Flugsportgemeinschaft Soest“. Die Gründung wurde von der englischen Stadtkommandantur genehmigt, obwohl das Fliegen selbst noch verboten blieb.

Mit viel Einsatz schafften es die Segelflieger bis 1953 einen Schulgleiter (SG 38) zu bauen, der dann Ende April des gleichen Jahres zum ersten Mal auf dem ehemaligen Militärflugplatz in Werl fliegen durfte. Im Jahr 1955 gab es dann die ersten Verhandlungen über ein Gelände im Lohner Klei (damals noch westlich der Straße von Lohne nach Enkesen). Schließlich wurde der Antrag im Dezember des gleichen Jahres genehmigt und ab Juni 1956 konnte dort geflogen werden. Bis 1971 war das heutige Flugplatzgelände eine Basis der Royal Canadian Army, später stand dieser Platz dem britischen Militär zur Verfügung. Das 3. Regiment des Army Air Corps war von 1978 bis 1993 mit mehreren Hubschrauberstaffeln in der Soester Börde stationiert. Zuletzt war hier eine Einheit mit Aufklärungs- und Panzerabwehr-Hubschraubern vom Typ Gazelle und Lynx untergebracht.

Lange Zeit nutzte die Flugsportgemeinschaft Soest e. V. (FSG) den Flugplatz gemeinsam mit den ansässigen Streitkräften. Nach deren Abzug wurde die FSG Soest auch Flugplatzhalter. Am Platz sind derzeit zwei Vereine vertreten; die Flugsportgemeinschaft Soest e.V. betreibt Motor-und Segelflug, während der Fallschirmsportclub Soest-Bad Sassendorf e.V. den Fallschirmsport und die Ausbildung dafür möglich macht. Zusätzlich hat sich hier mit dem Flugdienst Sauerland auch eine Gyrocopter-Flugschule niedergelassen.

Natürlich bildet die FSG auch Fliegernachwuchs aus, ganz klassisch mit ehrenamtlichen Fluglehrern und Schulflugzeugen vom Typ ASK 21 oder Cessna 152. Der Fallschirmsportclub besteht nun auch schon fast 26 Jahre. Derzeit bringt eine große Cessna 208B Grand Caravan EX (D-FUNG) bis zu 15 Springer in zehn Minuten auf 4000 Meter Absprunghöhe. Bei Sprungbetrieb sorgt die große Landewiese nördlich des Platzes für einen zügigen und sicheren Ablauf.

Die eigentliche Landebahn mit Ausrichtung 07/25 ist mit 820 Metern Länge großzügig dimensioniert und lässt sich aus der Luft östlich von Soest und nahe der Autobahn A44 leicht ausmachen. Neben der Landepiste, zur Autobahn hin, befindet sich die 1000 Meter lange Segelflug-Windenschleppstrecke. Beides sind Graspisten und befinden sich mehr oder weniger parallel zwischen der Autobahn und der L 856.

Achtung! Mehr Informationen zu den hier gezeigten Flugzeugtypen finden Sie auf meiner 

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Viele Luftfahrtveranstaltungen haben auf diesem kleinen Flugplatz stattgefunden, viele Luftfahrtinteressierte konnten hier die Oldtimer-Flugzeuge, die Ballonflieger, Segelflieger und Fallschirmspringer bewundern oder sogar einen kleinen Rundflug buchen. Auch der Flugmodellbau kam nicht zu kurz. Was einmal mit wenigen Ausstellern begann hat sich bis heute zur derzeit größten Outdoor-Messe für den Modellflugsport in Europa entwickelt.

ProWing International Lohne/Bad Sassendorf

Diese kleine Bildshow soll in erster Linie daran erinnern, wie erlebnisreich die Flugveranstaltungen in den vergangenen Jahren auf diesem Flugplatz waren. Es soll aber auch einen Überblick über die vielen Flugzeug-Oldtimern verschaffen, die sich auf den Flugveranstaltungen präsentierten und vorgeflogen wurden. Letztendlich hinterlassen diese Flugapparate mit ihrer Anwesenheit auf diesen Veranstaltungen einen unvergesslichen Eindruck dieser Tage und erinnern immer wieder an die schönen Zeiten der vergangenen Jahre, die Luftfahrtenthusiasten hier gemeinsam verleben durften.